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    Neu auf Amazon Prime Video: In diesem FSK-18-Rache-Thriller geht Nicolas Cage über Leichen – und spielt Klavier!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob Kugelballett à la John Woo oder ein Vollgasspektakel wie in "Mad Max: Fury Road": Für Pascal erreicht das Actionkino durch Bewegung echte Ekstase.

    In „A Score To Settle“, der nun im Abo von Amazon Prime Video zur Verfügung steht, schwört Nicolas Cage (mal wieder) Rache. Wirklich gut ist das aber nur dann, wenn die Schauspielikone am Klavier Platz nimmt.

    Nicolas Cage („Leaving Las Vegas“) ist eine Klasse für sich. Man hat das Gefühl, der Mann spielt nicht nur in seiner eigenen Sparte, sondern spricht auch seine ganz eigene Sprache. Der Oscar-Gewinner ist eine absolute Ausnahmeerscheinung, weil er durch sein Engagement in unzähligen Direct-to-DVD-Gurken nicht an Beliebtheit verloren hat, sondern seinen Ikonenstatus stetig ausbaut – und das nicht mal unter dem Deckmantel der Ironie. Dass Cage quasi von allen Filmliebhaber*innen verehrt wird, lässt sich indes leicht erklärt: Er gibt einfach immer alles. Völlig unabhängig davon, wie unbeholfen die Regie und dilettantisch das Drehbuch ausfällt.

    In „A Score To Settle“, der nun im Abo von Amazon Prime Video zur Verfügung steht, lässt sich erneut erkennen, dass Nicolas Cage ein wahnsinniger Vollblutschauspieler ist. Nicht etwa, weil er „Mandy“-mäßig vom Leder zieht und aus voller Kehle schreiend durch den Film wütet. Cage hat für den Rache-Thriller, dem man nur mit zwei zugedrückten Augen B-Movie-Charme attestieren würde, Klavierspielen gelernt! Das klingt bescheuert, gerade für diesen Film, sorgt aber immerhin dafür, dass „A Score To Settle“ wenigstens eine wirklich tolle Szene zu bieten hat.

    » "A Score To Settle" im Abo von Amazon Prime Video*

    Darum geht’s in "A Score To Settle"

    Weil eine unheilbare Krankheit bei ihm diagnostiziert wurde, wird Frank (Nicolas Cage) nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Die Zeit, die ihm noch bleibt, will er nutzen, um endlich eine Beziehung zu seinem Sohn Joey (Noah Le Gros) aufzubauen. Doch noch immer quälen die Geister der Vergangenheit, denn er wurde für einen Mord verurteilt, den er nicht begangen hat.

    Immer stärker gedeiht in ihm der Wunsch, brutale Rache dafür zu nehmen. Und so versucht sich der Todkranke daran, die Verantwortlichen aufzuspüren und gnadenlos zur Rechenschaft zu ziehen – nur widerwillig unterstützt von seinem alten Freund Q (Benjamin Bratt). Frank ahnt dabei zu Anfang noch nicht, dass sein Trieb nach Vergeltung ihn mit Wahrheiten und einer Vergangenheit konfrontieren wird, die er längst verdrängt hat...

    Rache kann so unbeholfen sein

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „A Score To Settle“ miserable 1,5 von 5 möglichen Sternen. Unser Autor Lutz Granert schreibt in seiner Kritik: „Eine starke Klavier-Gesangseinlage von Nicolas Cage macht noch keinen guten Film. ‚A Score To Settle‘ ist ein verwässerter Thriller, dem es an psychologischer Tiefe und einem stimmigen Drehbuch mangelt. Die verschiedenen Plot-Bestandteile passen einfach nicht zusammen.“

    Die offizielle FILMSTARTS-Kritik zu „A Score To Settle“

    Das Kuriose an „A Score To Settle“ ist, dass der Film als Rache-Thriller tatsächlich am wenigsten funktioniert. Die Stärken von Regisseur Shawn Ku („Beautiful Boy“) liegen vielmehr im Feingefühl, mit dem er sich seinen Charakteren nähert. Das merkt man auch in diesem Fall, vor allem, wenn Nicolas Cage eine ergreifende Eigeninterpretation der Ballade „I'm Always Chasing Rainbows“ am Piano abliefert und damit für einen magischen Moment sorgt, den man einem solchen Reißer sicherlich nicht erwarten würde. Das Problem ist nur, dass der Film seinen Charakteren keinen Raum zur Entfaltung gibt.

    Wer aufgrund der FSK-18-Freigabe und der Synopsis hofft, dass der sehr zurückgenommen agierende Nicolas Cage hier irgendwann in den Liam-Neeson-Modus schaltet und eine Schneise der Zerstörung hinterlässt, der wird ebenfalls enttäuscht sein. Wenn Frank zulangt, dann kracht es zwar, es wirkt dennoch wie ein Fremdkörper – das übertrieben blutige Finale ist dafür der beste Beweis. „A Score To Settle“ steht sich also quasi selbst im Wege, da er eigentlich ein melancholisches Drama sein möchte, darüber hinaus aber auch Genre-Konventionen bedienen muss. Letztlich funktioniert beides nicht.

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