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    Extreme Ops
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    1,0
    schlecht
    Extreme Ops
    Von Jürgen Armbruster

    Eine deutsch-britische Koproduktion unter der Leitung des Franzosen Christian Duguay, der sich beispielsweise für „Art Of War“ mit Wesley Snipes verantwortlich zeichnete, schickt sich dieser Tage an, den großen Action-Reißern aus Hollywood die Stirn zu bieten… und versagt bei diesem jämmerlichen Versuch auf ganzer Linie. An der US-Kinokasse schmierte der Extremsport-Actioner "Extreme Ops" bereits gnadenlos ab - spielte nicht einmal fünf Millionen Dollar ein.

    Die Handlung ist schnell erzählt: Eine Gruppe Extremsportler macht sich auf den Weg in die österreichischen Alpen, um einen Werbespot zu drehen, in dem ein noch nicht definitiv erwähltes Opfer aus ihren eigenen Reihen im halsbrecherischem Tempo vor einer Lawine fliehen soll. Da die Betreiber des angemieteten Hotels schneller verstimmt sind als sie „Snowboard“ sagen können, muss die Filmcrew mit einer weniger komfortablen Unterkunft vorlieb nehmen: Einer über alles thronenden und noch im Bau befindlichen Bergstation, die rein zufällig auch das Versteck des serbischen Kriegsverbrechers Pavle (der kürzlich verstorbene Klaus Löwitsch) ist.

    Dass eine niveauvolle Handlung in diesem Genre nicht zwingend erforderlich ist, wurde bereits hinlänglich bewiesen. Wenn man sein Gehirn und den Verstand an der Kasse abgibt, kann man auch in solchen Fällen glänzend unterhalten werden. Manchmal muss es auf der Leinwand eben so richtig krachen, doch im Vergleich zum Vorjahresblockbuster „xXx - Triple X" besitzen die Protagonisten in „Extreme Ops“ den Coolness-Faktor eine Scheibe Knäckebrot, die Stunts sind allenfalls drittklassig und die Dialoge sind witzig wie die 264ste Wiederholung der „Golden Girls“. Die Sprungeinlagen auf den Snowboards und Skiern sollen wohl spektakulär wirken, doch sie sehen einfach nur unnatürlich aus und sind all zu deutlich als „Wire Works“ zu entlarven. Das Spiel der Darsteller ist beschämend, allen voran Heino Ferch, der sich selbst gerne als die deutsche Antwort auf Bruce Willis bezeichnet. Ihm gelingt das Kunststück, den ganzen Film hindurch den gleichen nichts sagenden Gesichtsausdruck knallhart durchzuziehen. Bis sich der Plot „Boarder vs. Terrorists“ richtig entfaltet, vergeht eine knappe Stunde, doch schlimmer noch ist, dass man sich sobald es losgeht wünscht, alles wäre bereits vorbei. Die sich ständig wiederholenden Kameraeinstellungen fallen bei diesen haarsträubenden Mängeln kaum noch ins Gewicht. Man könnte die Reihe noch endlos fortführen, doch dies wäre wie das gesamte Werk „Extreme Ops“ reine Zeitverschwendung.

    Zugegeben: Zu Beginn des Films sind die „effektlosen“ Abfahrten der Wintersportler in den hübschen Panoramaaufnahmen der Alpen noch ganz nett anzusehen, doch nach einigen Minuten hat man auch davon genug. Und seien wir ehrlich, für solche Fälle gibt es die diverse Sportkanäle im TV. Aber immerhin rettet diese Tatsache „Extreme Ops“ den Ehrenpunkt. Wofür das 26,5 Millionen Dollar schwere Budget ausgegeben wurde, ist eine Frage, dessen Lösung wohl als ewiges Rätsel in die Analen der Filmgeschichte eingehen wird. Das tragischste an „Extreme Ops“ ist jedoch, dass in der Pre-Produktionsphase der damalige Helkon-Chef Werner Koenig bei einem Lawinenunglück ums Leben kam. Alles in allem ein Film ohne jede Daseinsberechtigung, um den jeder einen großen Bogen machen sollte.

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