Die 30-jährige Hanna (Sarah Polley) ist hörbehindert und lebt sehr zurückgezogen. Ihr Job in einer Fabrik ist ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. Mit ihrer übertriebenen Gewissenhaftigkeit erregt sie allerdings immer wieder den Unmut ihrer Kollegen, und um des lieben Friedens willen verordnet der Chef ihr deshalb einen Zwangsurlaub. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Karibikreise? Doch Hanna landet nicht auf Bora Bora, sondern als freiwillige Krankenschwester auf einer Bohrinsel. Hier kümmert sie sich um Josef (Tim Robbins), der nach einem Unfall erblindet ist. Hanna kümmert sich um den Verletzten und führt ihn zurück ins Leben. Doch wo Josef ein Gespräch zur Kommunikation sucht, kann Hanna durch ihre Behinderung nur schwer antworten. Trotzdem entsteht zwischen den beiden eine einzigartige Verbindung, durch die Gefühle und Sehnsüchte auch ohne Worte transportiert werden können...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Das geheime Leben der Worte
Von Nicole Kühn
Schweigen kann eine Mauer sein: zum Schutz vor anderen Menschen, die einem zu nahe kommen und an Gefühle rühren könnten, vor denen man sich fürchtet. Die gleiche Funktion kann ein Wortschwall erfüllen, der vorgibt, Kontakt zu suchen und sich dabei doch wie eine Schicht über das Eigentliche legt. Isabel Coixet, die vor zwei Jahren wunderbar „Mein Leben ohne mich“ auf die Leinwand brachte, lässt in ihrem neuen Film zwei Charaktere aufeinander treffen, die ihren Schmerz hinter diesen zwei konträren Taktiken verbergen. Das Ergebnis ist ein tiefsinniger Beitrag zur Kommunikationsfähigkeit von Menschen.Hanna (eindringlich: Sarah Polley) ist ein verschlossener Mensch, der funktioniert und nicht mehr vom Leben verlangt oder auch nur erwartet. Die junge Frau nutzt ihre Taubheit, um sich von der Welt abzuschotten: das Hörgerät schaltet sie nur ein, wenn es unbedingt erforderlich ist. Emotionslos u
Er (Tim Robbins) wurde schwer verletzt, als er in einem heldenhaften Einsatz einen Kollegen zu retten versuchte. Sie (Sarah-Dontcomeknocking-Polley)pflegt ihn auf der Bohrinsel. Beide sind traumatisiert. Aber als sie ihm vom Drama ihres kurzen Lebens erzählt, kann er sie nur –trotz seiner Brandwunden- stumm in den Arm nehmen. Es passierte im schon vergessenen Serbienkrieg. Gut, dass man davon keine Bilder sehen muss. Sarahs Schilderung von ...
Mehr erfahren
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 19. März 2010
Der Film lief gestern Abend und hat mir in seindem bescheidenen Tiefsinn sehr gefallen.
In der Kritik heißt es, dass am "Ende wenige poetische Worte genügen, um die tief liegenden Probleme (fast) komplett zu nivellieren".
Das ist meines Erachtens nicht so. Auch ich habe kritisch vor dem Fernseher gesessen und gehofft, dass nun kein Pathos den bis dahin bescheiden sachlichen Film revidiert. Ich wurde aber nicht enttäuscht. Durch die ...
Mehr erfahren