Wenn ein solcher Klamauk wie „Scooby Doo" eine Fortsetzung erhält, dann kann es dafür nur einen Grund geben: Geld. Denn ganz offensichtlich war viel Geld das einzige Ziel, welches der Kinowelt die völlig überdrehte und größtenteils unlustige Komödie „Scooby Doo 2“ beschert hat. Sicher hat sie einige Lacher zu bieten, doch die fehlende Story wird hier zu einem der kleineren Minuspunkte, obwohl ganze Arbeit geleistet wurde in Sachen Unsinn und die Drehbuchautoren konsequent jegliche Spannung vermeiden. Angesichts der peinlichen Dialoge und der kaum zündenden Gags ist dieser Film so überflüssig wie sein Vorgänger. Regie führte Raja Gosnell („Ungeküsst“ , „Big Mamas Haus“), der zwar ein Zeichen für potenzielle Blockbuster zu sein scheint - jedoch ebenso für schlechte Filme.
Die Story ist aufs Nötigste reduziert und schnell erzählt: Die Mystery AG erscheint zur Eröffnung einer Ausstellung über sie selbst, in welchem die Kostüme von allerlei Monstern ausgestellt sind, derer sie bereits erfolgreich Herr geworden sind. Während sie von Fernsehreporterin Heather Jasper-Howe (Alicia Silverstone) interviewt werden, wird das Museum von einem Monster heimgesucht, das enorme Verwüstungen anrichtet. Anschließend erscheint ein maskierter Mann, der das Leben der Einwohner von Coolsville bedroht. Er stielt zwei der Kostüme, um die Monster erneut zum Leben zu erwecken. Die Mystery AG gerät aufgrund der miesen Berichterstattung der Reporterin in der Öffentlichkeit in Kritik und muss nun den Fall lösen, um ihr angeschlagenes Image wieder aufzupolieren.
Diese Geschichte dient natürlich nur als Aufhänger für zahlreiche Versuche, den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Leider gelingt lediglich ein Bruchteil dieser Anläufe, nur wenige Witze sind wirklich gut, das meiste erscheint als zu flach und zündet einfach nicht. Einzig die Szenen zwischen dem animierten Hund Scooby Doo und dessen menschlichem Gefährten Shaggy (Matthew Lillard) bieten gewissen Witz. Außerdem gibt es, wie in diesem Genre üblich, ein paar heimliche Hauptdarsteller, hier sind es zwei Skelette mit einem riesigen Auge als Kopf. Diese sind solide gemacht und beweisen ohne ein Wort zu sagen mehr Ausdruck und „Schauspielkunst“ als ihre realen Gegenspieler in Form von Freddie Prince Jr., Sarah Michelle Gellar und Linda Cardellini. Denn deren Leistungen bewegen sich auf unterstem Niveau, ihre Charaktere sind komplett eindimensional und was sie daraus machen, entzieht sich jedem positiven Aspekt.
Keinerlei Stimmung kann aufkommen, wenn sich die Protagonisten ineinander verlieben, wenn sie in größter Gefahr schweben oder wenn sie verzweifelt versuchen, den Fall mit ihrem Verstand zu lösen. Schuld daran sind natürlich auch die Dialoge, doch die Gesichtsausdrücke wirken fast schon karikiert. Einziger Glanzpunkt: Alicia Silverstone, die es immerhin schafft, blendend auszusehen und vielleicht bei dem ein oder anderen männlichen Besucher des Films den Wunsch hervorruft, sie solle endlich wieder eine Szene bekommen - zum Glück taucht sie über den Film verteilt immer wieder auf.
Die technische Seite ist mit gemischten Gefühlen zu betrachten. Manche Spezial-Effekte und Monster sind ganz nett, andere sehen furchtbar aus, so auch der „Hauptbösewicht“. Dessen Anblick führt eher zu Lachen als dazu, dass man sich in den Sitz krallt. Die Regie ist kaum spürbar, keine einzige interessante Kameraeinstellung oder ähnliches ist zu finden und die Actioneinlagen sind meist zu wild und unübersichtlich. Anstatt eine Mischung aus Horror und Komödie zu versuchen, begibt sich der Film direkt in alberne Grauseligkeiten und kann so den Zuschauer nicht einmal erschrecken oder auch nur den Ansatz von Furcht hervorrufen. Insgesamt ist alles zu überdreht und mit viel zu grellbunten Farben versehen, die überhaupt keine Harmonie bilden können, und diese Fortsetzung damit mal wieder komplett unnötig. Doch angesichts des starken US-Starts (29 Mio Dollar am ersten Wochenende) ist sogar ein dritter Teil zu befürchten...