Kurzweilig, rasant inszeniert und mit Darstellern voller Spielfreude versehen ist David Mirkins Screwball-Komödie „Heartbreakers“.
Mutter Max (Sigourney Weaver) und Tochter Page (Jennifer Love Hewitt) sind ein perfektes Team. Allerdings nur, wenn es darum geht, andere aufs Kreuz zu legen. Eigentlich möchte sich Page als Betrügerin selbstständig machen, aber Max will ihre Tochter nicht verlieren. Durch einen Trick schafft sie es, Page für einen letzten gemeinsamen Coup zu gewinnen. Die beiden wenden wieder ihre Lieblingsmasche an, die schon bei Werkstattbesitzer Dean (Ray Liotta) hervorragend funktioniert hat. Max bringt einen reichen Typen dazu, sie zu heiraten. Dann verführt Page den frisch vermählten Ehemann – Scheidung und Abfindung sind sicher. Doch ihr neuestes Opfer, der milliardenschwere Tabakmogul William Tensy (Gene Hackman), ist ein harter, unappetitlicher Brocken. Max will bei dem kettenrauchenden Ekelpaket beweisen, dass sie noch nicht zu alt für den Job ist. Während dessen verliebt sich Page in den Barbesitzer Jack (Jason Lee), den sie aber eigentlich abzocken will...
Regisseur David Mirkin serviert mit „Heartbreakers“ eine locker-leichte Sommerkomödie, die nur eines will: unterhalten. Die weibliche Variante von Franz Oz’ „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“ (mit Steve Martin und Michael Caine) gefällt durch temporeichen Witz, getragen von spielfreudigen Stars. Sigourney Weaver beweist nach „Galaxy Quest“ erneut ihr komödiantisches Talent und zeigt, dass „Alien 5“ ebenso überflüssig wäre wie Teil vier. Die 51-Jährige lässt Co-Star Jennifer Love Hewitt ein ums andere Mal alt aussehen. In der Kürze der Rocklänge ist der quirlige Nachwuchs-Star allerdings nicht zu schlagen. Regisseur Mirkin setzt konsequent auf ihre optischen Vorzüge, die sich wunderbar in das mondäne Ambiente des Millionärsstädtchens, der in Florida angesiedelten Handlung einpassen. Während Gene Hackman seine karikaturhafte Rolle des lebendigen Aschenbechers sichtlich genießt und Jason Lee („Almost Famous“) Charme vorweisen kann, darf Ray Liotta (nach „Hannibal“ wieder im Geschäft) als windiger Werkstatt-Betreiber und Autoschieber auf Rachefeldzug so richtig aufdrehen und die besten Momente für sich verbuchen.
Natürlich wäre Mirkin vorzuwerfen, dass die Geschichte letztlich in konventionellen Bahnen verläuft und dass nur altbekannte Zutaten variiert werden. Doch mit dem Ziel, das Rad neu zu erfinden, ist er gar nicht angetreten. Mirkin wollte – wie schon erwähnt – einfach nur unterhalten – und das ist ihm gelungen.