Auch so ein Film, wo man sich fragen muss: bin ich geistig gesund, wenn ich so was gut finde? Keine Ahnung…“Kill Bill“ ist unsagbar brutal, insbesondere die letzte halbe Stunde, wenn Uma Thurman in einem Restaurant fast 90 Feinde zerschnetzelt. Besonders blutig wird der Film dadurch, dass Tarantino auf moderne, digitale Spezialeffekte verzichtet und wie in seinen Vorbildern (japanische Kampffilme aus den Siebzigern) handgemachte Effekte benutzt – was dazu führt, dass, wenn mal ein Kopf oder Arm abgehauen wird (und das kommt oft vor!!!), eine Blutfontäne hervor fließt als hätte jemand eine Dusche aufgedreht.Die Story ist zwar minimal und nebensächlich (eine Frau sieht rot), enthält aber unsagbar viele kleine und großen Ideen am Rande, die doch davon zeugen, wie lange Tarantino hieran gearbeitet hat (Fans werden typische Ideen von ihm erkennen, z.B. der völlig irre Vergewaltiger-Pfleger). Neben der interessanten visuellen Inszenierung gibt vor allem die unschlagbare Uma Thurman dem Film Kraft und Power. Sie verkörpert die namenlose Braut mit Haut und Haaren, teils verzweifelt und panisch (als sie aus dem Koma erwacht und feststellt, dass sie ihr Kind verloren hat), dafür hinterher als eiskalte Powerfrau und Killerin – wobei auch die anderen Darsteller (insbesondere Lucy Liu) absolut beeindruckend sind. Zwei dicke Minuspunkte gibts aber auch: zum einen wird in einer achtminütigen Manga-Zeichentrick-Sequenz die Vorgeschichte der Killerin O-Ren erläutert, das wird gähnend langweilig. Ebenso, wenn die Braut sich bei einem Schwertmeister ein Schwert anfertigen lässt und dieser minutenlang darüber philosophiert – das passt zwar von der Stimmung her in den Film, aber es zieht sich endlos.Über das Ende läßt sich streiten – der Film besteht aus zwei Teilen, dieser erste endet mit einem Cliffhanger. Fazit: Ultrabrutales Rache-Epos mit einer wunderbaren Uma Thurman und toll choreographierten Schwertkämpfen – aber nichts für sanfte Gemüter!