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    Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush
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    3,7
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    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    25 Follower 212 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 2. April 2022
    Das Klischee auf zwei Beinen – viel treffender kann man wohl die Darstellung der liebevollen Mutter Rabiye Kurnaz in diesem Film kaum beschreiben. Als türkisch-deutsche Frau wird sie uns leidenschaftliche, spontan und laut vorgestellt und stets hängt sie wie eine Glucke über ihrer Familie und beschützt diese vor allem. Doch Hauptdarstellerin Meltem Kaptan hat bestätigt, dass die reale Person von der hier erzählt wird, genauso herzlich ist, wie wir sie hier kennen lernen. Dieser Film zeigt uns zudem einen Kampf für Gerechtigkeit, einen Kampf für Menschlichkeit und arbeitet gegen das Vergessen und für alle Menschen, die zu Unrecht in Gefangenschaft sitzen. Wir werden dabei erschlagen mit einer Welle von amüsantem Persönlichkeitshumor, erschreckenden Gesetzmäßigkeiten und grandiosen Schauspielenden, die selbst in den Nebenrollen einfach perfekt funktionieren.

    Da der ganze Film unfassbar überzeichnet erscheint, ist eine gewisse Skepsis dem Film gegenüber absolut verständlich, doch auch eine zweite Sichtung hat bereits gezeigt, dass wir hier ein tolles Highlight haben, der mit Sicherheit Chancen beim deutschen Filmpreis hat.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/rabiye-kurnaz-gegen-george-w-bush
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    586 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 12. Mai 2022
    DAS HERZ AUF DER ZUNGE
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wenn es nach der simplen Logik amerikanischer Sicherheitspolitik geht, dann lautete nach dem Terror in New York die Prophezeiung: Bald wird jeder Muslim einen Muslim kennen, der jemanden kennt, der mit einem Terrornetzwerk sympathisiert. Sowas erzeugt natürlich Panik, und Angriff ist die beste Verteidigung. Dabei verrieten die Staaten all jene Werte, die in ihrer oft hochgelobten Verfassung manifestiert sind. Scheußlichstes Beispiel: Guantánamo – nach 9/11 das Niemandsland für alle Verdächtigen rund um den Erdball. In diesem Vakuum landet Anfang 2002 der volljährige Sohn von Rabiye Kurnaz, einer türkischstämmigen Hausfrau aus Bremen und Mutter dreier Söhne. Die fällt erstmal aus allen Wolken, telefoniert herum und wassert nach und muss letztendlich akzeptieren, dass ihrem Sohn nichtmal kurzer, sondern gar kein Prozess gemacht wurde, bevor er in Gefangenschaft geriet. Dagegen kann jemand wie Rabiye, die das Herz auf der Zunge trägt und eine positive Energie ausstrahlt, als gäbe es nichts Schlechtes auf der Welt, kaum etwas ausrichten – außer vielleicht mithilfe eines Anwalts. Bernhard Docke heißt dieser und erscheint so grau und bürokratisch, als würde er aus der tiefsten DDR kommen, ist aber in Wahrheit ebenfalls einer von den Engagierten und nimmt sich der Sache unentgeltlich an – weil‘s ja schließlich um Gerechtigkeit geht. Was für ein Glück, dass Rabiye auf einen Idealisten trifft, der das Allgemeinwohl im Sinn hat und nicht seinen Kontostand.

    Unter der Regie von Andreas Dresen (Sommer vorm Balkon, Gundermann) bestreitet Comedienne Meltem Kaptan über eine Zeitspanne von fünf Jahren ihren Alltag zwischen Muttersorgen, politischem Aktivismus und dem Backen von Apfelkuchen. Wenig überzeugend bleibt dabei der Wechsel vom Kummer zur zufriedenen Gelassenheit. Das sprunghafte Drama, das sich nicht wirklich entscheiden kann, ob es sich ernsthaft dem Thema der Rechtsstaatlichkeit widmen oder eigentlich nur die psychosoziale Widerstandsfähigkeit einer resoluten Mutterfigur analysieren will, mutet jedoch an wie die überlange Folge einer alternativen Lindenstraße. Aus der Sicht von Rabiye Kurnaz erzählt, die wiederholt nicht wirklich wusste, was um sie herum eigentlich geschieht und warum, bleibt dem mit zwei silbernen Bären ausgezeichneten Film (darunter für Meltem Kaptan) nur die Möglichkeit, sich an dem zu orientieren, was Alexander Scheer als schnauzbärtiger Anwalt seine Mandantin wissen lassen will. Sprich: die Supersimplifizierung eines Politdramas, dass sich mehr für das skurrile, aber weltoffene Verhalten seiner Protagonistin interessiert als für das multinationale Netzwerk, das womöglich dahintergestanden hat, um Murat aus den Fängen Guantánamos zu befreien. Vielleicht haben wir so etwas schon zur Genüge gesehen, zum Beispiel im Film: Der Mauretanier – im Grunde eine ähnliche Geschichte, nur diese setzt den Fokus deutlich schärfer.

    Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush erfindet eine Art Marianne Sägebrecht mit Migrationshintergrund, deren sprachliche Defizite vieles beim Namen nennt und auch für Schmunzeln sorgt. Als hätte Trude Herr die Dreistigkeit eines Borat nachimprovisiert, sieht sich die Sympathieträgerin mit dem Unbekannten auf der Welt konfrontiert und handelt nach Gefühl – das Ungerechte interessiert sie aber nur so weit, wie die Liebe einer Mutter reicht. Kann man verstehen, denn das eigene Leben birgt Sorgen genug.
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    Mehr Reviews und Analysen gibt's auf filmgenuss.com!
    beco
    beco

    58 Follower 335 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 15. Mai 2022
    Ein Film tragikomischer über Rabiye Kurnaz. Kein Politthriller, aber durchaus ein politischer Film, der das Geschehen fast ausschließlich aus der Perspektive von Rabiye zeigt, die alle anderen in ihrer Rolle überstrahlt.
    solide bis sehenswert
    Petra Schönberger
    Petra Schönberger

    21 Follower 195 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 7. Mai 2022
    Durch den Film wird ein Kampf für Gerechtigkeit und Menschlichkeit gezeigt. Eine Botschaft gegen das Vergessen und für all diejenigen, die zu Unrecht in Gefangenschaft sitzen. Der Film überzeugt mit überwältigender Präsenz, erdigem Alltagswitz und großartigen, schauspielerischen Leistungen von einem herausragenden Ensemble.
    Ein einfühlsames und berührendes Justizdrama mit hervorragenden Ermittlungen und großartiger Besetzung. Es geht aber auch um politisches Versagen und ums Kämpfen!
    Wenn sein Kind auf einmal weg ist oder aufgrund eines politischen Fehlers im Ausland festgehalten wird, ist es das Schlimmste was einer Mutter passieren kann, wenn ihr Sohn/ihre Tochter eines Tages nicht mehr nach Hause kommt. Nicht zuletzt geht es aber um Gerechtigkeit. Meltem Kaptan gibt in dem Drama ihr Debut und spielt die Rolle von Rabiye Kurnaz wirklich sehr einfühlsam, berührend und mit jeder Menge Humor.
    Alles in allem eine wunderschöne und ehrliche Geschichte um Gerechtigkeit um eine rührende Familienzusammenführung!
    CineMoenti
    CineMoenti

    13 Follower 192 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 26. April 2022
    Die Zeit kurz nach dem 11. September 2001 ist aufgeladen genug für Kurzschlusshandlungen und unrechtmäßige Festnahmen. Murat Kurnaz, 19jähriger Sohn von Rabiye, wird während einer Reise (auf der sich nichts hat zu Schulden kommen lassen) festgenommen und landet bald darauf im Straflager Guantanamo, im "rechtsfreien Raum", in dem er über Jahre festgehalten und gefoltert wird. Bereits im Jahr darauf wären die Wege frei gewesen, eine Rückgabe seitens der Bundesregierung einzufordern - aber die stellt sich quer, verhindert die Freilassung! Das alles noch nicht ahnend, wendet sich die verzweifelte Mutter Rabiye Kurnaz an den Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke. Die beiden werden über fünf Jahre Seite an Seite mit allen Mitteln kämpfen, bis die Mutter den Sohn endlich wieder in die Arme schließen kann.

    Durch den gesamten Film zieht sich die Power und vor allem der Humor der Mutter, die sie als Überlebensstrategie mit in den strapaziösen Kampf genommen hat. Dresen und die Autorin Laila Stieler zeigen bewusst nur diese Seite der Geschichte, sie erzählen das große Unrecht aus der Perspektive der zusehends an Kraft einbüßenden Mutter. Die andere, grauenvolle Seite kennen wir aus der Berichterstattung oder beispielsweise aus Filmen wie Der Mauretanier.

    Es ist ungewöhnlich, dass Murat heute wieder lebens- und liebesfähig ist: er lebt mit seiner Familie und drei Töchtern zusammen, die Mutter hat sich nach schwerer Erkrankung von ihren schweren Belastungen erholt, und dieser Film stellt teils eine Art Wiedergutmachung dar, wenigstens eine Art filmisches Mahnmal und Anklage an jene, die heute politisch inaktiv sind, sich immer noch nicht bei Familie Kurnaz entschuldigt haben, noch immer keine Entschädigung geleistet haben.

    Andreas Dresen hat einen politisch relevanten Film vorgelegt, der uns gemahnt, nicht wegzusehen, und den man getrost als schallende Ohrfeige Richtung des derzeitigen Bundespräsidenten Steinmeier verstehen kann. Und der am Beispiel des pro bono arbeitenden Anwalts zeigt, dass Anstand jederzeit ganz konkret gelebt werden kann.

    www.cinemoenti.blogspot.com
    Dariush Hassanpour
    Dariush Hassanpour

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 6. Mai 2022
    Es ist eine Frechheit ein so ernstes Thema in eine Komödie umzuwandeln. Der Film wird den Geschehnissen in kleinster Weise gerecht. Die Türkische Mutter wird übertrieben Klischeehaft dargestellt, damit Deutsche Kinobesucher was zu lachen haben.

    Anstatt darzustellen wie mutig diese Frau für ihren Sohn gekämpft hat, wird eher damit gespielt, dass sie unzuverlässig sei.

    Einfach ekelhafter Humor der in den 2000ern vielleicht beliebt war, aber heute vollkommen aus der Zeit gefallen ist.
    Torsten Gronau
    Torsten Gronau

    3 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 7. Juli 2022
    Authentisch gespielt, mitreißend. Nach einer wahren Begebenheit. Gute schauspielerische Leistungen. In einigen Szenen etwas klischeehaft.
    sgrossert
    sgrossert

    1 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 13. Mai 2022
    Dresens vielleicht politischster, zärtlichster, poetischster Film. Er hält hier seinen Spiegel in so viele Richtungen....
    Ahmet A.
    Ahmet A.

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 17. März 2022
    Ein toller Film, welcher sehr einfach umgesetzt wurde. Dieser Film lustig und traurig zu gleich. Ein Wechselbad der Gefühle. Vielen vielen Dank für diesen Film.
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