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    Maximilian - Das Spiel von Macht und Liebe
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    Michael S.
    Michael S.

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    3,0
    Veröffentlicht am 2. November 2017
    Optisch befindet sich "Maximilian" schonmal auf der sicheren Seite. Mancher Schauplatz, wie die rekonstruierte Burg Kreuzenstein in Österreich, ist seit Historienfilmen wie "Der Henker" und "Die Säulen der Erde" etwas überbenutzt, während andere Drehorte atmosphärisch passend vom rohen Mittelalter künden, das sich langsam in Richtung Renaissance entwickelt.. Im Großen und Ganzen hat man Ausstattung und Kostüme aber weitgehend zeitgemäß den historischen Überlieferungen entlehnt und nur dezent modifiziert. Dass Österreich armselig-kalt wirkt, Burgund und Frankreich aber in üppigen Gold- und Blau- bzw. Rottönen erstrahlen mag als Stilmittel noch durchgehen, der echte römisch-deutsche Kaiser dürfte aber etwas herrschaftlicher gehaust haben als es hier suggeriert wird.

    Der Titel des Dreiteilers suggeriert eine ganz große Liebesgeschichte, von der zunächst nur sehr wenig zu sehen ist. Tatsächlich geschieht in den ersten eineinhalb Folgen allerhand Vorgeplänkel, auf die Filmhandlung wirkt sich das aber erschreckend wenig aus. Man kann verkraften, dass es eine Weile braucht bis sich Maximilian und Maria endlich gegenüberstehen und ihre Vorurteile ("Die Österreicher sind ungebildete Barbaren und essen rohes Fleisch") überwunden haben, es macht den Auftakt des "großen Epos" allerdings auch langatmig.

    Dabei sind viele Rollen gut besetzt, auch wenn es ein wenig obligatorisch wirkt, mit Tobias Moretti einen der bekanntesten österreichischen Schauspieler mäßig passend als unsicheren alten Kaiser zu casten. Auch in Burgund wird man dann noch mit Spuren alpenländischer Dialekte konfrontiert, die Quote einheimischer Darsteller dürfte also erfüllt sein. Im Gedächtnis behält man vor allem Christa Théret, die dem Starke-Frau-im-Mittelalter-Konzept einige sympathische Seiten abgewinnt, und Jean-Hugues Anglade, der als alternder König Ludwig XI. von Frankreich noch am engagiertesten seine Intrigen spinnt.

    Jannis Niewöhner wünscht man noch mehr gute Momente wie seinen Auftritt vor dem Rat der Stadt Köln, der ihn und seine Männer aufgrund hoher Schulden nicht ziehen lassen will. Ähnlich wie die drohende Machtergreifung der Ratsherren von Gent ist das ein interessanter Wink in Richtung der zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Bedeutung des Bürgertums im Spätmittelalter.

    Darüber hinaus müssen die guten Ansätze immer wieder den obligatorischen Techtelmechteln und absehbaren Konflikten weichen, was im Energebnis dann doch wieder mehr nach Vorabendserie mit Kino-Schauwerten aussieht. Noch schlimmer ist das statische Schauspiel in vielen Szenen. Gelegentlich gibt es mal einen Schaukampf, kurze Kriegsszenen (ja, das Budget ist eigentlich gar nicht so groß) und interessante Kamerawinkel zu bestaunen, der Großteil des Films besteht aber aus Szenen, in denen Menschen über das reden, was auch mit kleinem Budget anschaulich hätte gezeigt werden können.

    Fazit: Der Dreiteiler wäre ein besserer Zweiteiler gewesen. Da ein Großteil der Zeit für Erklärungen, Wortgefechte nach Schema F und Philosophiererei über die Liebe verwendet wird, kommen interessante Konflikte und Charakterzeichnung zu kurz, eine gute Stunde weniger hätte niemandem geschadet. So muss man allerhand Geduld mitbringen und wenn Maria und Maximilian dann endlich zueinander gefunden haben, ist es relativ schnell wieder vorbei.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 6. Januar 2019
    Ich kann mich der Kritik von Michael S grösstenteils anschliessen, möchte aber trotzdem einen Stern mehr vergeben. Dies weil der Film von der Aufmachung her weit überdurchschnittlich ist und sich mit Historiendramen wie Elisabeth zeitweise durchaus messen kann. Natürlich meine ich damit nicht mit Cate Blanchett aber das visuelle Gesamterlebnis ist doch bei Maximilian auch "grosses Kino". Und Elisabeth hat vor 20 Jahren bei halber Filmdauer mit 30 Mio. $ doppelt so viel gekostet. Man hat sich nun erhebliche Mühe gegeben: Stimmungsvolles Licht, Kameraführung (z.B. beim Kampf aus der Helmperspektive), opulente Kostüme, gegerbte Komparsen-Gesichter und detailverliebte Schauplätze. Dies ohne historische Genauigkeit aber für den Normalzuschauer vergleichsweise sehr sehenswert.
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