"Ramen Shop" von Eric Khoo läuft etwas schleppend und zäh an, entwickelt sich dann aber zu einer anrührenden Familiengeschichte, in der man ganz nebenbei viel über die Kulturen Japans und Singapurs erfährt. Als Aufhänger sowie als Metapher für das Gegen- und Miteinander der Kulturen dient Suppe, genauer: Ramen Suppe, eine japanische Spezialität. Die Hauptfigur, ein junger Mann, dessen Vater ein Japaner und dessen Mutter eine Singapurerin ist, kocht mit seiner japanischen Familie in einem Ramen Restaurant.
Der plötzliche Tod seines Vaters und die Entdeckung eines Koffers mit einem Tagebuch seiner Mutter geben ihm den
Anstoß, nach Singapur zu reisen und mehr über seine Wurzeln, die seiner Mutter und ihrer Familie zu erfahren.
Zieht sich der Film bis dahin etwas langatmig dahin und ist durch die stille und wortkarge, fast schweigsame, Inszenierung nicht ganz klar, was die Figuren bewegt und antreibt, nimmt der Film ab diesem Zeitpunkt Fahrt auf. Zwar nicht im wörtlichen Sinne - der Erzählton und das Erzähltempo bleiben ruhig -, aber die Geschichte entfaltet sich auf eine Weise, dass man in sie hineingesogen wird und mit den Figuren mitfühlt. Und dann machen diese wunderschönen Bilder des köstlichen Essens wirklich Appetit - man hat fast den Eindruck, man könnte die Gewürze und Düfte riechen und schmecken.
Fazit: Man braucht anfangs etwas Geduld, doch dann entwickelt sich der Film zu einer ungewöhnlichen und berührenden Familiengeschichte. Empfehlenswert!