Also wirklich!! 😠... Die Vorlage ist so genial gut. Der Junge aus der Hölle, dessen Bestimmung es ist die Welt ins Chaos zu stürzen, und die Hölle zu entfesseln. Guillermo Del Toros Version dieses Graphic Novels war nicht perfekt und doch wiesen der erste Teil, und das Sequel, wesentlich mehr Detailverliebtheit und Tiefe vor, als es die 2019er Version auch nur im Ansatz erahnen lassen kann.
Ok: Der Soundtrack war ziemlich geil. Die fetzige Rockmusik hat sehr gut zu den kämpfen gepasst. Einige Visuals waren auch ganz nett.
Ich war ganz schön angetan davon, wie Excalibur im Stein, in Merlins Höhle vibrierte. So habe ich dieses Schwert noch nie in einem Film dargestellt gesehen. King Arthur, mit Charlie Humman, hat mir die bisher imposanteste Excalibur-im-Stein Szene gezeigt und ich dachte, dass daran erstmal nichts kommt. In Hellboy - Call of Darkness haben sie also die Darstellung des Schwertes sehr schön hinbekommen. Das waren vielleicht 20 Sekunden. Oh, und die Szene mit den drei Riesen war auch überdurchschnittlich gut. Zwar nichts neues, aber amüsant anzusehen.
Das waren rund 4 Minuten. Die restlichen 115:40 Minuten des Films waren leider nicht so spektakulär. Leider ganz und gar nicht.
Ich meine: What the ... war das für ein Abgang Nimues?! Sie wurde einfach auf die selbe Art und Weise gekillt, wie wir es zu Beginn des Films bereits gesehen haben. All die aufgebaute *Spannung (lol, welche Spannung) war komplett umsonst. Eine so mächtige Hexe, die mit einem einzigen Schwertstreich ausgeschaltet wird...?!
Und überhaupt - Milla Jovović ist vielleicht eine Schauspielerin die man gerne sah, aber leider schaffte es Regisseur Neil Marshall nicht sie vernünftig einzufangen. Andererseits hat Neil Marshall Folgen für Game of Thrones, Westworld und Hannibal gedreht. Filme wie Dogsoldier, Doomsday und The Descent waren auch ziemlich cool. Ok: Proof enough - Milla Jovović schauspielt einfach kacke. Nicht schlecht. Nicht "naja" - sie spielt kacke! Das war so unfreiwillig komisch - dass mir fast jedes mal ein Schauer über den Rücken lief. Und zudem ist sie auch noch super schlecht geschrieben. Ich frage mich eh wieso einige Charaktere geschrieben wurden -
Baba Yaga zum Beispiel... Man hat sie ins Skript geschrieben, damit die Guten darauf kommen zum Baum zu gehen..... WIRKLICH?!!!.... "Und ihr kommt nicht von alleine darauf, das die große Nimue es gaaaaaaaanz eventuell in Erwägung ziehen könnte, dass sie zu dem Baum geht, in dem ihr Blut fließt...." schließlich wisst ihr ja auch um ihre Sage und wo sie erschlagen wurde.... So eine coole Figur wie Baba Yaga wurde für diesen popeligen Hinweis gezeigt?
Danke, liebe Autoren. So viel Potential, das einfach verschwendet wurde.
Hellboy an sich - ja... Ok... Er wurde dargestellt wie immer - vielleicht etwas zickiger als Ron Perlmans Hellboy, aber insgesamt ziemlich nah an den Comics. Was gut ist - wenn er einfach mal den Mund halten würde. Diese Dialoge zehren an meinem IQ. Ich weiss, das hört sich ziemlich danach an, als würde ich eine akademische Grundhaltung ganz elitär auf meinen Schultern tragen, wie Kratos Berge an Waffen schultert (oder einfach nur Berge, lol). Aber dem ist ganz und gar nicht so. Ich liebe es mich in Filme fallen zu lassen und ich liebe dummen Humor, a la This is the End, oder Ananas Express, oder Der Knastcoach, oder Die etwas anderen Cops. Und auch ein Hellboy 2 - The Golden Army brachte mich an einigen Stellen zum schmunzeln. Aber was in Call of Darkness feiert wurde ist traurig. Ich habe gelesen, dass der Erfolg von Deadpool unter anderem ein Auslöser für das Reboot war. Die saßen also in ihren Drehstühlen und haben gesagt: "Loide... Wir brauchen saftige Sprüche, fette Wummen, coole Special Effects und - wisst ihr was - eine Story brauchen wir nicht - Hauptsache es wird fleißig auf die Fresse gekloppt." Fette Wummen? Wo... Hellboy hatte so oft seine Knarre dabei und kaum benutzt. Coole Sprüche? Sorry - One Liner wirken, wenn der Satz auch wirklich innovativ, frisch ist. Es hat mich in einer Tour gelangweilt.
Meiner Meinung nach zählt zu Trash ein Film der es um seine Geschichte nicht ernst meint.
Ein schlechter Film hingegen hat Gewinn im Kopf und meint es Ernst mit anderen mithalten zu wollen. Die Anspielung an ein Sequel, das Budget, und in diesem Fall auch die Vorlage sprechen für einen ernst gemeinten Versuch ein Franchise aus diesem Film zu machen. Und deswegen ist Hellboy, zumindest nach meiner Sichtweise kein Trash-Movie, sondern ein kläglicher Versuch eines Studios aus einer berühmten Vorlage Gewinn zu erzielen. Mission: (it was) possible - aber leider fehlgeschlagen...