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    Verrückt nach Fixi
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    1,0
    schlecht
    Verrückt nach Fixi
    Von Christian Horn

    In John Hughes Kult-Komödie „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ aus dem Jahr 1985 erschaffen zwei schüchterne Teenager, die beim anderen Geschlecht bisher konsequent abgeblitzt sind, ihre Traumfrau kurzerhand am Computer, woraufhin die attraktive Cyber-Dame (Kelly LeBrock) den Alltag der jugendlichen Nerds ganz gehörig umkrempelt. In der Pubertäts-Klamotte „Verrückt nach Fixi“ von Regisseur und Autor Mike Marzuk („Rock It!“, „Fünf Freunde“) geschieht ein ähnlich wundersames Ereignis, als eine Gummipuppe namens Fixi auf magische Weise durch einen asiatischen Jahrmarktsautomaten („Big“ lässt grüßen) zum Leben erwacht. Aber anders als Lisa bleibt Fixi hier eine betont passive Figur – unter der 90/60/90-Oberfläche verbirgt sich hier ein großes Nichts: Fixi plappert alles nur nach, watschelt gekünstelt durch die Gegend, zwinkert mit ihren ausdruckslosen Augen und springt mit jedem in die Kiste, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dass die männlichen Protagonisten dennoch alle auf sie abfahren und ihre „Willenlosigkeit“ ausnutzen, macht sie schon mal von vorneherein unsympathisch. So bietet „Verrückt nach Fixi“ neben unlustigen Klischee-Kalauern ein abgeschmacktes Frauenbild, das schon zu „L.I.S.A.“-Zeiten vor 30 Jahren hoffnungslos veraltet gewesen wäre.

    Comiczeichner Tom (eigentlich viel zu gutaussehend für die Rolle: Jascha Rust) ist die letzte männliche Jungfrau seines Abi-Jahrgangs. Als ihm die „coolen“ Jungs während der Abifeier deshalb als Gag eine Gummipuppe überreichen, will Tom das „Geschenk“ eigentlich nur so schnell wie möglich wieder loswerden. Aber als er im Frust gegen einen Arcade-Automaten im Hinterhof einer Eckkneipe pinkelt, erweckt ein Stromschlag das aufblasbare Sexspielzeug plötzlich zum Leben. Der Teenager nennt die wohlgeformte, aber strunzdumme und völlig willenlose Nicht-mehr-aus-Gummi-Puppe nach ihrem Etikett Fixi (Lisa Tomaschewsky). Kumpel Dodie (Roland Schreglmann) kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als er Toms neue Freundin das erste Mal sieht. Und auch der Respekt der Fieslinge Jannis (Lucas Reiber) und Ecki (Lennart Betzgen) ist Tom nun sicher, denn schließlich liegen alle Jungs seiner sexy Begleiterin zu Füßen. Im Hormonrausch übersieht Tom, dass Jannis nur auf gut Freund macht, um Fixi abzuschleppen – und dass die Krankenschwester Neele (Sarah Giese) viel cooler ist als seine seelenlose Puppe…

    Die Autoren Mike Marzuk und Thomas Sieben lassen keinen Kalauer liegen, den die Anwesenheit einer fleischgewordenen Gummipuppe hergibt. Dabei eröffnen sich Lisa Tomaschewsky, die wir in „Heute bin ich blond“ noch so toll fanden, kaum Möglichkeiten, ihr fraglos vorhandenes Talent auszuspielen: In superengen Hotpants und bauchfreien Tops fungiert sie ausschließlich als Projektionsfläche für die feuchten männlichen Teenager-Fantasien, die Mike Marzuk wahlweise mit Kuschelrock oder Hip Hop unterlegt. Fixi quiekt vergnügt, zwinkert kokett und plappert alles Mögliche mechanisch nach. Wie in der „Eis am Stiel“-Reihe oder „Harte Jungs“ dreht sich hier alles nur um die Hormonschübe der Jungs, die es überhaupt nicht zu stören scheint, dass Fixi über den Intellekt und Charme einer, nun ja, Gummipuppe verfügt. Wenn sie sich im Club lasziv eine Banane in den Mund schiebt, bringt das ihre plumpe Funktion auf den Punkt.

    Fixis Anwesenheit im Leben (und im Bett) von Tom wirkt sich auch negativ auf seinen Lebenswandel aus (in dieser Hinsicht ist „Verrückt nach Fixi“ dann trotz seiner offenherzigen Präsentation der Titelfigur doch ziemlich spießig): Der Abiturient setzt sein angestrebtes Medizinstudium aufs Spiel und lässt seinen langjährigen besten Freund Dodie hängen, um stattdessen lieber mit dem unsympathischen Checker Jannis zu feiern. Dass er Fixis geistige Abwesenheit dabei wohlwollend übersieht (bzw. billigend in Kauf nimmt), lädt nicht gerade zur Identifikation ein. Ganz im Gegenteil: Tom wird zwar vom Film als Sympathieträger hingestellt, ist aber eigentlich ein ziemlich ekelhafter Typ. Am Ende bekommt er natürlich trotzdem die Kurve (sprich: er verträgt sich wieder mit seinem Best Buddy, aber dass Fixi im Auto hinter ihm bei „lebendigem“ Leibe verbrennt, scheint ihn trotzdem nicht weiter zu jucken), aber da ist das Interesse des Publikums am Ausgang dieser banalen Pubertierenden-Posse eh längst verpufft.

    Fazit: Der verfilmte feuchte Traum eines notgeilen Teenagers mit der wohl fatalsten Frauenfigur des Kinojahres – muss man definitiv nicht sehen.

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