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    The Pyramid - Grab des Grauens
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    0,5
    katastrophal
    The Pyramid - Grab des Grauens
    Von Christoph Petersen

    Auch der 2014 gestartete Unter-der-Erde-Schocker „Katakomben“ litt schon an dämlichen Dialogen und unsinnigen übernatürlichen Elementen, aber zumindest holte Regisseur John Erick Dowdle aus seinem beengten Setting in den Pariser Unterwelt-Massengräbern eine Menge heraus. Nur wenige Monate später kommt mit „The Pyramid – Grab des Grauens“ nun direkt der nächste Found-Footage-Archäologie-Horror in die Kinos, aber trotz einer verbuddelten Pyramide als Schauplatz kriegt Regiedebütant Grégory Levasseur nicht einmal das mit der klaustrophobischen Atmosphäre auf die Reihe. Zwar drückt der Zuschauer den orientierungslosen Abenteurern alle Daumen, damit sie möglichst schnell einen Ausgang aus dem unterirdischen Labyrinth finden - aber das nicht etwa, weil die Filmemacher dem Publikum in dem ägyptischen Grab das Fürchten lehren würden, sondern weil einem die unerträglich nervigen und unendlich dummen Protagonisten so dermaßen auf den Keks gehen.

    Schon über der Erde ist das Figurenpersonal nur schwer erträglich: Ashley Hinshaw („Chronicle – Wozu bist du fähig?“) ist als Wissenschaftlerin Nora Holden noch unglaubwürdiger als Denise Richards in ihrer vielgescholtenen Rolle als Nuklearphysikerin Dr. Christmas Jones in „James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug“. Und Technik-Guru Zahir (Amir K) nutzt seinen von der NASA ausgeliehenen Mars-Rover in erster Linie, um seine Freundin heimlich beim Umziehen zu beobachten. Aber wer an dieser Stelle schon keine Lust mehr hat, die Figuren auf ihrer Pyramiden-Expedition zu begleiten, für den entpuppt sich die folgende Stunde wahrlich als Hölle auf Erden bzw. im Kinosaal: Die angeblich so gebildeten Wissenschaftler, deren Dialoge alle so hölzern aufgesagt klingen, als wären sie direkt aus der Wikipedia per Copy & Paste ins Skript eingefügt worden, mutieren in Rekordzeit zu hysterisch keifenden Furien mit arg beschränktem geistigen Horizont. Und sie sind noch nicht einmal auf augenzwinkernde Weise unsympathisch, denn dann könnte man sich ja zumindest noch freuen, wenn sie von einer Speerfalle aufgespießt werden. Stattdessen sind sie einem einfach nur völlig schnuppe.

    „The Pyramid“ ist einer dieser Found-Footage-Mogelfilme, in dem es zwar immer wieder Aufnahmen gibt, die tatsächlich vom die Archäologen begleitenden Fernsehteam gemacht sein könnten. Daneben werden aber oft auch Einstellungen verwendet, die offensichtlich von keiner der mitgeführten Kameras stammen. So dient die Found-Footage-Idee hier in erster Linie dazu, die schlechte Ausleuchtung zu erklären, die wiederum die billigen Sets kaschieren soll. Denn ist zur Abwechslung doch mal etwas zu erkennen, dann erinnern die Kulissen eher an eine mittelprächtige Disneyland-Attraktion als an eine verstaubte, seit Jahrtausenden nicht betretene Pyramide – da hat die „Katakomben“-Crew deutlich bessere Arbeit geleistet. Und wenn dann endlich die bissigen CGI-Kreaturen auf den Plan treten, ist eh schon Hopfen und Malz verloren, denn um für das offenbar um die Jahrtausendwende aus einem Computerspiel entsprungene Schakal-Monster zumindest noch B-Movie-Trostpunkte zu verteilen, macht das alles einfach nicht genügend Laune! Zum Glück ist der Film also schon handwerklich mies genug, um die niedrigstmögliche Wertung zu rechtfertigen - ansonsten müsste man jetzt nämlich auch noch von der geschmacklosen Einbindung des Arabischen Frühlings und der fremdendfeindlichen Figur des ständig bedrohlich dreinschauenden ägyptischen Aufpasser-Soldaten anfangen…

    Fazit: Dreiseitige Pyramiden, hungrige Schakalgötter, grottige Darsteller, gähnende Langeweile.

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