Mitten im arabischen Krisengebiet versucht die deutsche Entwicklungshelferin Dorothea (Maria Furtwängler) mit aller Macht, Hilfsprojekte zu organisieren. Dabei ist sie gezwungen, die dafür nötigen Gelder aufzutreiben, indem sie auf Wohltätigkeitsveranstaltungen und Gala-Empfängen in einem Luxushotel die Botschafter wohlhabender Länder davon überzeugt, möglichst großzügige Summen zu spenden. Obwohl sie sich beim Alkoholkonsum während dieser Events bewusst nicht zurückhält, um die langen Abende durchzuhalten und das Prozedere während dieser überhaupt zu ertragen, sind ihre Mühen sehr häufig von Erfolg gekrönt. Doch als sie sich auf eine Affäre mit dem erheblich jüngeren Rucksacktouristen Alec (Mehmet Sözer) einlässt, der ihr immer mehr abverlangt, droht ihr die Kontrolle endgültig zu entgleiten.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Das Wetter in geschlossenen Räumen
Von Ulf Lepelmeier
In unmittelbarer Nähe zu einem Krisengebiet frönen Botschafter und Gesandte von Hilfsorganisationen in einem Luxushotel der Dekadenz, während sich in der Ferne Bombeneinschläge vernehmen lassen: Regisseurin Isabelle Stever („Gisela“, „Erste Ehe“) inszeniert die fragwürdigen Entartungen im Namen der Humanität in ihrem Drama „Das Wetter in geschlossenen Räumen“ als Spendentanz auf dem Vulkan. Protagonistin Dorothea Nagel (Maria Furtwängler) ist schon lange Teil dieser irgendwo im arabischen Raum angesiedelten Parallelwelt von Smalltalk und Charity-Partys, wo sie Geld für ihre Projekte sammelt. Die langen Tage in der noblen Suite vertreibt sich die Entwicklungshelferin unterdessen mit dem scheinbar naiven Toyboy Alec (Mehmet Sölzer) und jeder Menge Drinks. Selbst der Alkohol steht hier vorgeblich im Dienst der guten Sache, denn Frau Nagel ergattert nach eigener Aussage die größten Spendenbe
Interessantes, aktuelles Thema mit schöne Bilder und glamourösen Kostüme. Der Film ist sehr ernst, verläuft durchgängig ruhig und seicht, wird selten spannend und zieht somit den Zuschauer nicht in den Bann. Arthouse Liebhaber werden auf jeden Fall ihre Freude haben.