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Kinobengel
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4,0
Veröffentlicht am 16. Januar 2015
Damián Szifron bringt mit „Wild Tales - Jeder dreht mal durch!“ einen Episodenfilm ins Kino. Das Drehbuch schrieb er selbst.
Der argentinische Regisseur serviert sechs Episoden, die das Thema Rache zum Inhalt haben. Von geplanter Vergeltung bis zum ausufernden Affekt bedient Szifron die Zuschauer mit Storys ohne gegenseitigen Bezug in der Handlung. Die unterschiedlich langen Geschichten haben neben der Leitidee inszenatorisch einiges Gleiches zu bieten und passen deswegen so hervorragend zusammen: Sie beginnen völlig harmlos in einer für Menschen gewöhnlichen Situation, brechen aus und gipfeln im Desaster, wenn auch zweimal ein sanfter Nachklang (Versöhnung) beigefügt wird. Alle Beiträge haben ungefähr das gleiche Maß an Überzeichnung und schwarzem Humor, sind aber sonst völlig unterschiedlich. Mehr oder weniger blutig und wegen der Bespaßung mit FSK 12 eingestuft, darf sich das Publikum zudem an äußerst einfallsreichen Plots erfreuen. Der kürzeste Teil beginnt das Gesamtwerk und lässt einen Vorspann mit Bildern von wilden Tieren folgen; schon weiß jeder in den Reihen, was ungefähr auf ihn zukommt. Und es wird weiter reichlich Verblüffendes geboten. Das kommt nicht von ungefähr, denn die zusammengelinkten Shorties müssen die aus Zeitmangel nicht ins Detail entwickelbaren Charaktere durch Ideen, Übertreibungen, Twists und Pointen ausgleichen, um Gefallen zu finden. Und das ist mit den wilden Geschichten von Szifron mehr als gelungen, wenn auch nicht alles Gebotene gleich stark ist. Anziehend ist sicherlich, die Damen und Herren in verschiedenen Graden ausrasten zu sehen. Ob als Auto-Duellanten auf der Straße, als Kämpfer gegen Autoabschlepper und Behörden oder als Braut, die auf der Hochzeitsparty erfährt, dass der Bräutigam eine andere hat. „Das will ich auch mal“, darf der Zuschauer schmunzelnd und grinsend denken, die Folgen werden teilweise mitgeliefert. Die Filmchen sind überwiegend auf Turbulenz geschnitten, allzu eklige Szenen werden geschickt verdeckt, sodass ein zusätzliches Amüsement entsteht.
Der rasante, aber in keinem Fall klamaukige Kinospaß ist als bester nichtenglischer Film für den Acadamy Award nominiert. Kinobesuch dringend empfohlen.
Wie das Leben manchmal so spielt! Man kommt in eine Extremsituation, und schon geht das Temperament mit einem durch - oder nicht? Hier werden in einigen Episoden Menschen gezeigt, die zunächst einmal was ganz Alltägliches erleben - dann aber nimmt die Sache Fahrt auf und entwickelt sich immer extremer. Die Ergebnisse sind verblüffend und sehenswert, jedoch nicht immer zur Nachahmung zu empfehlen. Wenigstens nicht alle. Jenseits von Moral und Verstand regiert meistens das Gefühl, und auf das sollte man sich dann besser nicht verlassen. Doch sehen Sie sich diesen Streifen selbst an! Mich hat er begeistert - besonders die Hochzeitsgeschichte.
Der junge argentinische Regisseur Damian Szifron hat sechs eigenständige Episoden zu einem Film zusammengefasst, die alle so zwischen hervorragend und ausgezeichnet rangieren. Dabei geht er keineswegs zimperlich mit seinen Figuren um. Es geht um Rache, Kräftevergleich, Gewalttaten, Bestechungen und eine chaotische Hochzeit. Manche Szenen bieten Unglaubliches wie eine Kühlerhaube als Toilette oder der Vollzug der Hochzeitsnacht nach Streit und Versöhnung auf der Hochzeitstorte.
1. Pasternak: eine zufällig versammelte Gruppe von Flugpassagieren stürzt ab. 2. Die Ratten: Eine Köchin ermordet früheren Übeltäter mit Rattengift. 3. Wer ist der Stärkst? Brutales Duell zweier Autofahrer, ausgeführt mit Fäkalien, Muskelkraft und Benzin. 4. Ein Sprengmeister (der bekannteste argentinische Darsteller Ricardo Darin) wehrt sich gegen die Ungerechtigkeiten des Systems mit seinen Mitteln. 5. Ein Reicher verleitet seinen Gärtner für seinen Sohn eine Straftat zu übernehmen. 6. Eine Bilderbuchhochzeit gerät aus dem Ruder und versinkt im moralischen sowie im traditionsgebundenen Sumpf des gesellschaftlichen Chaos‘. Die sechs Kurzfilme verfolgen in etwa eine Berg- und Talfahrt der Gefühle, wobei die Schauspielkunst und die Spannung von einem Gipfel zum nächsten taumeln. Zu Recht mit Preisen überschüttet.
Argentinischer Episodenfilm. Bei jeder Episode handelt es sich immer mehr oder weniger um das Thema "Rache". Mal sin die Episoden spannend, mal lustig oder mal brutal. Eins haben sie aber alle gemeinsam, sie machen Spaß. Episode 3 & 6 würde aber zu meinen Favoriten zählen. Bei 6 sehen wir die vielleicht verrückteste Hochzeit in der Filmgeschichte. Klare Empfehlung.
Wild Tales wird für jeden Zuschauer seine Höhen und Tiefen aufweisen. Zu keinem Zeitpunkt hat man hier wirklich das Gefühl, gerade eine gut geschriebene Geschichte gesehen zu haben, doch viel Witz, Exzess und vor allem eine meisterhafte Inszenierung machen die einzelnen Kurzgeschichten zu sehenswerten und spaßigen Einweg-Erfahrungen. Selbst die schlechteren Einträge haben Momente, die ikonische Höhepunkte in einem jeweils eigenen, besseren Film darstellen könnten. Drumherum bleibt nur leider nicht viel übrig und deshalb ist der ganze Einfallsreichtum etwas verschwendet. Wer auf Episodenfilme steht, darf das aber gerne als Pluspunkt werten.
Der Film ist eine Aneinanderreihung mehrerer skuriler Rache-Begebenheiten. Die meisten der Filmchen sind sehr unterhaltsam. Da der Film zu fesseln und schmunzeln weiß, gebe ich 4 Sterne.
Ob Musiker, Kellnerin, Geschäftsmann, Sprengstoffexperte, Familienvater oder Braut – jeder dreht mal durch. Ein Umstand, den Regisseur Damián Szifrón mit rebellischer und schwarzhumoriger Zunge belegt, eingefasst in sechs individuelle Kurzgeschichten.[...]„Wild Tales“ ist ein wildes Kaleidoskop aus Kurzgeschichten über die Zeitpunkte, an denen der menschliche Geduldsfaden reißt – und das kann jedem passieren. Subversiv bringt Damián Szifrón Spannung, Gesellschaftskritik und Humor in sechs abwechslungsreichen, aber leider nicht immer mitreißenden Kurzfilmen unter einen Hut. Más de eso Argentina!
War im sneak von diesem Film! Die ersten 5 Kapitel hätt ich mir sparen können, aber das letzte Kapitel ist genial! Es lohnt sich eig nur die letzte halbe Stunde zu sehen ... Deswegen nur 3 Sterne