Nachdem in "Findet Nemo" der Goldfisch mit Hilfe der Fischdame Dorie gerettet wurde, geht die Handlung 13 Jahre genau dort weiter! Regisseur Andrew Stanton konzentriert sich jedoch dieses Mal auf Dorie. Schon seit ihrer Kindheit leidet sie unter Amnesie. Diese ist so stark, dass sie sogar ihre Eltern vergessen hat! Doch Plötzlich fällt ihr das wieder ein und sie macht sich auf die Suche nach ihnen. Goldfisch Merlin und sein Sohn Nemo wollen sich für ihre Hilfe revanchieren und helfen ihr dabei. Da ich "Findet Nemo" nie gesehen habe, kann ich keine Vergleiche ziehen. Ich habe ihn mehr dennoch angeschaut und war unglaublich überrascht. Überrascht weil "Findet Dorie" zwar eindeutig ein Kinderfilm ist, aber alles andere als lustig ist! Vor dem eigentlichen Film kriegen wir zwar ein ungemein süßen und lustigen Minifilm über eine Babymöwe, aber danach ist auch schon Schluss mit lustig! Die wahnsinnig süße Baby Dorie (exzellent synchronisiert!) versucht mit ihrer Krankheit zurecht zu kommen. Ihre Eltern (Jenny und Charlie) unterstützen sie dabei tatkräftig und versuchen ihr ein normales Fischleben zu ermöglichen. Kurz danach verliert sie auch schon ihre Eltern. Baby Dorie ist sehr traurig, alleine, dunkel und keiner will ihr helfen. Plumps und schon ist die Stimmung im Keller! Stantons Film schlägt damit einen überraschenden Weg ein. Er zeigt einen etwas realistischen Film und will uns damit sagen, dass nicht alles rosig ist. Was in der heutigen Animationswelt leider recht rar geworden ist. Dies ist auch nicht die einzige Szene. Solcher deprimierten Szenen gibt es einige. Stanton schafft es jedoch wunderbar einen Mix aus Komik und Drama zu schaffen.
Kindergerecht würde ich jetzt nicht behaupten. Im Saal habe ich vielleicht insgesamt 3 Lacher gezählt. Was die Handlung angeht, bin ich nicht wirklich überzeugt. Sie ist zu künstlich gestreckt. Immer wieder tauchte bei mir die Frage "wann geht es denn nur weiter?" Selbst als die eigentliche Handlung abgeschlossen war, musste man sie noch unnötig in die Länge ziehen. Dafür ist Disneys Film visuell das beste was ich bisher je gesehen habe. Ich habe mich immer wieder gefragt, wieso ein Film so viel kostet (200 Mio). Nach 15 Minuten hatte ich auch schon die Antwort. Ich war so sehr beeindruckt, dass ich teilweise sogar vergessen habe, mich auf die eigentliche Handlung zu konzentrieren. Die Aquaristikwelt sieht ungemein echt aus und es wurde auf jedes Detail geachtet. Krake Hank sie verblüffend echt aus. Die Augenringe könnte man nicht bessere animieren. Die deutsche Synchronisation ist die vielleicht beste der Welt. Auch hier wird das wieder unter Beweis gestellt. Anke Engelke mag ich als Marge zwar nicht, aber hier hat sie mich schwer beeindruckt. Als Dorie hat sie sämtliche Emotionen bei mir geweckt und sie zu einer Symphatisantin für mich gemacht. Christian Tramitz ist ebenfalls wieder dabei und spricht den genervten Merlin ebenfalls urkomisch. DBZ Sprecher Roland Hemmo ist neben Dorie der eigentliche Star des Films. Sein genervter Hank der einfach nur Dories Marke haben will, hat mir sehr gut gefallen. Die Musik ist sehr gut gelungen und hat einen großen Beitrag dazu geleistet, mich in diese Welt hineinzuversetzen. Stanton bringt auch noch ein paar Anspielungen auf die Umweltverschmutzung und zeigt immer wieder, was so alles im Wasser landet.
FAZIT: Ich bin sehr überrascht von "Findet Dorie". Jedoch weder positiv- noch negativ. Zum einen kann ich den gigantischen Erfolg nicht nachvollziehen- zum anderen finde ich den Film alles andere kindergerecht. Die fantastischen Bilder zogen mich in einen großen Sog und ich entdeckte immer wieder die Feinheiten. Dafür war ich jedoch am Ende eher deprimiert als gut gelaunt. Baby Dorie ist zwar ungemein süß, was aber mit ihr passiert, ist nicht schön. Für Unmut sorgte bei mir jedoch die dürre Handlung. Denn, das was im Film passiert, kann man auch getrost in 30 Minuten erzählen.