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    Omamamia
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    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 4. November 2012
    Vorsicht! Diese Kritik enthält SPOILER. (sind aber dementsprechend markiert)

    Ich habe lange Zeit keine Deutschen Filmproduktionen mehr angesehen und bin daher wahrscheinlich etwas verwöhnt. Zugegebenermaßen ist auch nicht alles Gold was aus Hollywood kommt. Aber es scheint manchmal, die deutschen Filmemacher hätten in ihrem Leben noch nie einen guten Film gesehen, denn sie haben offensichtlich keine Ahnung was einen guten Film ausmacht.

    Zum Technischen: Was mich sofort irritiert hat war die Synchronisation: Was sollte das? Die fremdsprachigen Schauspieler waren nicht in der Lage einen deutschen Text abzulesen? Es hätte ja nicht einmal eine gute Aussprache sein müssen! Besonders beim kanadischen Ehemann waren die Lippenbewegungen oft völlig unsynchron mit dem gesprochenen Text.
    Ich schätze, der Film war kamera-technisch ganz solide, es waren schöne Einstellungen dabei - in diesem Punkt habe ich nichts zu meckern.
    Aber ein weiterer Kritikpunkt ist die Musik: Der Komponist hat sich stellenweise auffällig stark "inspirieren" lassen. Ich erwäge ernsthaft Mumford&Sons zu informieren, dass hier ihr Song "White Blank Page" ziemlich unverschämt abgekupfert wird.

    Zu den Schauspielern: Die darstellerischen Künste in diesem Film rangieren zwischen mies und akzeptabel. Die Mutter und Lorenzo geben ihr bestes, ihren Figuren symphatische Züge zu geben - was im Fall der Mutter ganz und gar kein leichtes Spiel ist, so sie geschrieben ist. Negativ fiel bei mir vor allem der Ehemann auf. Der Schauspieler hatte während des ganzen Films dasselbe nichtssagende Halb-Lächeln auf den Lippen, ob die Szene nun fröhlich oder dramatisch war. Es ist allerdings schwer etwas über die Leistung der Darsteller zu sagen, da die Figuren so künstlich und die Dialoge so hölzern sind, dass ich nicht weiss, ob eine schlechte schauspielerische Leistung oder das schlechte Drehbuch die Szenen runiniert haben. Besonders im Falle Oma - ich müsste den Film noch einmal ansehen um ein finales Urteil zu fällen: Ihre Introduktions-Szene war durchaus berührend - abgesehen davon machte sie keinen Eindruck.

    Zur Handlung: Eins vorweg: Die Prämisse des Films ist nicht ganz schlecht und ich muss zugeben dass ich stellenweise durchaus gelacht habe.
    Aber ich wie ich bereits angedeutet habe: Die Charaktere sind einfach schrecklich unglaubwürdig. Und auch wenn der Film nicht die Realität abbilden möchte - ich brauche dennoch Figuren, die glaubwürdig handeln, die glaubwürdige Entwicklungen durchmachen die glaubwürdige Beziehungen zueinander haben, da spielt es keine Rolle ob sie nun "Oma" heißen und Schnitzel braten oder ob sie "Gandalf" heißen und gegen den Balrog kämpfen
    Die Figuren in "Omamamia" sind
    - entweder so überzogen, dass sie wirken wie aus einem Slapstick-Streifen entstiegen,
    - beleidigend stereotype Italiener
    - oder im schlimmsten Fall beides spoiler: (Dino).

    Ich hatte beim Zuschauen nie das Gefühl, dass die Figuren so handeln, wie es ihrem Charakter entspricht. Sie handelten so, wie es das Drehbuch wollte. Nur als Beispiel und ohne hier etwas verraten zu wollen: Eine der Figuren macht im Laufe des Films einen Fehler, der einfach aus dem nichts kommt. So etwas muss man vorher irgendwie andeuten, sonst ist die Motivation völlig unklar und die Handlung wird unnachvollziehbar. So etwas gehört zu den Grundregeln des Schreibens.
    Auch die Versuche, aus der Oma eine "coole" Figur zu machen wirken teilweise furchtbar peinlich und unglaubwürdig : spoiler: Die Szene in der Disco funktioniert nicht, weil wir von Oma nichts gesehen haben, was uns irgendwie den Eindruck vermitteln könnte, dass sie "locker" drauf ist. Der erste Teil des Films war im Gegenteil aufs heftigste Bemüht uns diese Frau als verklemmte, frömmelnde Anstandsdame zu verkaufen. Diese Kehrtwendung kommt aus dem nichts und ich habe sie einfach nicht geglaubt.


    Überhaupt sind die Macher des Films so begeistert von ihren drei weiblichen Protagonisten, dass sie ihnen keinerlei Ecken und Kanten geben. (Selbst die Mutter meint es schließlich nur gut) Und zum Schluß haben sich alle wieder unglaublich lieb, die "Bösen" sind bestraft und zerknirscht oder wurden zum Guten bekehrt. Die vorsehbare Handlung bietet hier auch kaum Überraschungen und der einzige Twist ist so an den Haaren herbeigezogen dass mir schier der Unterkiefer heruntergeklappt ist. spoiler: Ein Italienischer Musiker? Wie deine Enkelin? Ernsthaft? Das wollt ihr mir verkaufen?


    Und auch wenn immer wieder ein Hoffnungsschimmer durchblitzt, wenn eine Szene funktioniert oder zumindest in die richtige Richtung geht kann man darauf wetten dass einen die nächste Szene wieder völlig herausnimmt aus der Handlung.

    Fazit:
    Diesen Film erträgt man nur, wenn man vorzugsweise weiblich ist und sich an das Niveu deutscher Fernsehfilme gewöhnt hat. Aber auch in diesem Fall rechtfertigt dieser Streifen kaum einen Besuch im Kino , da man nichts verliert wenn man ihn sich zu Hause auf dem Fernsehbildschirm ansieht.
    Anspruchsvolle Cineasten machen besser einen weiten Bogen um dieses peinliche Machwerk.
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