4. August 2011
Im Kino
|
1 Std. 27 Min.
|Dokumentation
Regie:Sudabeh Mortezai
Filmstarts
3,0
Bewerte :
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Inhaltsangabe
FSK ab 12 freigegeben
Ein Junggeselle, der zwischen Beziehungsangst und Liebessehnsucht schwankt, eine geschiedene Frau, die ums Überleben kämpft und ein Mann des Glaubens, der versucht, die gelebte Sexualität anderer mit seinem Dogmen abzustimmen. Ihre Geschichten kreisen um die Praxis der Zeitehe, auch Lustehe genannt, einer schiitischen Tradition im Iran, die es einem Mann und einer Frau ermöglicht, für einen befristeten Zeitraum zu heiraten. Die Ehe kann von einer Stunde bis zu vielen Jahren dauern - manchmal für fünf Goldmünzen im Jahr, manchmal für 100.000 Toman. Legalisierte Prostitution oder ein Schlupfloch für Paare, um eine Beziehung innerhalb des repressiven Rechts der Islamischen Republik Iran zu leben - religiöses Dogma trifft auf Macho-Sentimentalität, trifft auf weibliche Lebensrealität. Eine Auseinandersetzung mit der Zeitehe im Gottesstaat Iran....
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Im Bazar der Geschlechter
Von Christian Horn
Für Ehebruch sieht das schiitische Rechtssystem des Irans die Steinigung vor, unehelicher Geschlechtsverkehr wird mit 100 Peitschenhieben geahndet. Doch es gibt ein Schlupfloch, das vermehrt junge, unverheiratete Paare nutzen und an dem die Mullahs ordentlich mitverdienen: Je nach Höhe des Brautgeldes können für die Dauer von einer Stunde bis zu 99 Jahren Ehen auf Zeit geschlossen werden, die den Sex legitimieren und daher bezeichnenderweise auch Lustehen genannt werden. Für die einen gilt diese Praxis als Legalisierung der Prostitution, für andere stellt sie einen Schritt der iranischen Frauen in ein selbstbestimmteres Leben dar. Die iranisch-stämmige Regisseurin Sudabeh Mortezai, die seit einigen Jahren in Wien lebt, zeichnet in ihrem Dokumentarfilm „Im Bazar der Geschlechter" ein Bild dieser Tradition. Während die Filmemacherin sensibel mit ihrem schweren Stoff umgeht und einen insbes