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    Prom - Die Nacht deines Lebens
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Prom - Die Nacht deines Lebens
    Von Moritz Stock

    Kaum ein Übergangsritus wird im Kino häufiger thematisiert als der Abschlussball amerikanischer Highschool-Gänger. Ob in absoluten Serienklassikern wie „Buffy – Im Bann der Dämonen", oder erfolgreichen Teenie-Komödien vom Schlage eines „American Pie" – die feierliche Zeremonie markiert einen ersten wichtigen Höhepunkt im Leben der Heranwachsenden. Kein Wunder also, dass an diesem Abend Vorsätze geprüft, Pläne geschmiedet und lange herbeigesehnte Liebschaften geschlossen werden. „Plötzlich verliebt"-Regisseur Joe Nussbaum inszeniert diese legendäre Nacht nun ein weiteres Mal für die große Leinwand. Die schlicht mit „Prom" titulierte Disney-Produktion bietet dann auch keine allzu großen Überraschungen: Es wird eifrig geplant, gefiebert, geschmachtet und auslassend gefeiert. Das wäre dann auch alles schnell zu viel des Guten, wären da nicht die charmanten Darsteller und die sympathische Unbeschwertheit, mit der Nussbaum sein Highschool-Märchen erzählt.

    Nova Prescott (Aimee Teegarden) ist Seniorpräsidentin der Brookside High und verantwortlich für die Ausrichtung des Abschlussballes ihres Jahrgangs. Lange Zeit läuft die Organisation wie am Schnürchen, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr. Drei Wochen vor dem Ball bricht in dem Vorbereitungsraum ein Feuer aus, die komplette Arbeit war umsonst. Da sich keine Freiwilligen zum Wiederaufbau finden, droht der Ball ins Wasser zu fallen. Schließlich verdonnert der Rektor der Schule den chronischen Schulschwänzer Jesse Richter (Thomas McDonell) dazu, Nova bei den Vorbereitungen zu helfen. Die beiden beginnen sich miteinander zu arrangieren und stellen bald fest, dass ihre bisherigen Differenzen nur oberflächlicher Art gewesen sind...

    Für Nicht-Amerikaner mutet der ganze Trubel um den Abschlussball doch ein wenig merkwürdig an. Zwar begehen auch unsere Abiturienten ihren Schulabschluss häufig mit Tanz und Ausgelassenheit, gegen einen amerikanischen „Prom" wirken die gemächlichen Feiern in unseren Breitengraden dann aber doch eher wie ein provinzieller Scheunentanz. Aus diesem Grund wird es Joe Nussbaums Film vor einem deutschen Publikum auch nicht leicht haben, letzten Endes zählt ohne diesen Kulturbonus nämlich die Originalität der Geschichte – und man ahnt es vielleicht schon: Hier bewegt sich alles in längst bekannten Bahnen. Beliebte Schülersprecherin und salopper Rabauke treffen aufeinander und müssen sich dann irgendwie miteinander arrangieren – der Rest ist längst geschriebene Komödiengeschichte.

    Die angepeilte Zielgruppe dürfte Disney aber mit „Prom" trotzdem erreichen, denn der Film wirkt trotz seiner Konventionalität einfach herrlich unbeschwert, was die gut aufgelegten Darsteller in hohem Maße zu verantworten haben. Fast wähnt man sich in einer märchenhaften Parallelwelt, in der es an Schulen keine echten Prügelknaben gibt und auch die unscheinbaren Jungen am Ende die Mädchen ihrer Träume becircen können. Nussbaums Teenager-Märchen weiß von der ersten großen Liebe zu berichten, von inniger Freundschaft und persönlicher Selbstverwirklichung. Es macht den Regisseur sympathisch, dass er hier keinen ironischen oder gar zynischen Unterton anschlägt. Stattdessen nimmt Nussbaum seine Charaktere und ihre kleinen Probleme angenehm ernst. Im Grunde ist „Prom" in dieser Hinsicht eben eine echte Disney-Geschichte, die von einer fiktiven Welt erzählt, in der alles etwas rosiger ist.

    Fazit: Regisseur Joe Nussbaum serviert mit dem romantischen Teenie-Märchen „Prom" eine altbekannte Geschichte ohne bahnbrechende Neuerungen, kann dabei aber auf sympathische Hauptdarsteller bauen, die eine Menge Charme verbreiten. Ein bisschen mehr Mut zur Originalität hätte „Prom" dennoch gut zu Gesicht gestanden, um aus den Konventionen auszubrechen.

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