David Fincher gehört sicherlich zu einem der innovativsten Regisseuren Hollywoods. Obwohl mir "Alien 3", sein erster Film nicht gefiel, ist das Nachfolgewerk "Sieben" einfach einer der besten Thriller die es gibt und nebenbei für einen Film aus Hollywood noch so richtig schön unmainstreamig.
Wo soll man bei diesem genialen Film nur anfangen? Fangen wir bei der Story an. Auf den ersten Blick klingt diese gar nicht so besonders. Ein Killer, der sich als Motiv die sieben Todsünden ausgesucht hat. Aber wie dies umgesetzt wird ist brillant. Die Geschichte ist von Anfang an interessant und packend. Für Langeweile bleibt kein Platz, denn man verfolgt das Geschehen von Anfang an aufmerksam. Schön ist hier auch die Abwechslung. Da gibt es auf der einen Seite die Szenen in der die Charaktere beleuchtet werden und auf der anderen Seite die Szenen wo man den Hauptfiguren bei der Polizeiarbeit zusehen darf.
Sowieso werden die Charaktere hier sehr durchleuchtet. Anders hätte dieser Film aber auch lange nicht so gut wirken können. Morgan Freeman hat die Rolle des ruhigen Cops schon öfters übernommen und macht das hier auch wieder bravourös. Seine ruhige Art zu spielen hat einfach was und seine Figur ist jederzeit glaubwürdig. Brad Pitt spielt den Gegenpart. Auch er spielt einfach genial. Kevin Spacey hat nur wenig Spielzeit, obwohl sich alles um ihn dreht. Aber die kurze Zeit, in der er zu sehen ist, spielt er auch einfach super. Der Rest der Besetzung ist passend und sehr gut.
Wie gesagt "Sieben" ist von Anfang an spannend. Die Inszenierung ist wirklich sehr gelungen. Der Film ist sehr düster, pessimistisch, depressiv. Trotz der ganzen Kälte gibt es auch warme Szenen, welche durch das Zusammenspiel der Charaktere entstehen. Ich persönlich hätte dem Film keine "FSK: ab 16" Freigabe gegeben, denn ich finde ihn dafür zu hart. Es gibt zwar kaum grafische Szenen, aber allein die Vorstellung mancher Taten ist äußerst brutal.
Was diesen Film aber zu einem genialen Werk macht ist schlussendlich noch das Ende. Ich habe den Film schon einige Male gesehen, aber ich bekomme jedes Mal wieder eine Gänsehaut. Dieses Ende ist sowas von böse und perfekt inszeniert, dass einem der Atem stocken kann. Was sich dort abspielt darf natürlich nicht verraten werden, es wäre eine Schande, wenn jemand das vorher wüsste und sich den Film dann erst zum ersten Mal ansieht. Gesagt sei nur, dass das Ende von "Sieben" eines der genialsten Auflösungen der Filmgeschichte ist.
Fazit: "Sieben" ist ein bitterböser Film. Für Hollywood total untypisch: Düster, pessimistisch, depressiv, ohne richtiges Happy End und wirklich brutal, ohne dabei aber großartig grafisch zu sein. Selten war ich von einem Thriller dermaßen fasziniert. Großartige Darsteller, eine clevere Story, viel Spannung, ein sehr hoher Unterhaltungswert, ein passender Score und ein geniales Ende machen aus diesem Film ein Meisterwerk!