Sam (Yannick Renier) ist mit seinem alten Ford Mustang in Richtung Süden unterwegs. Auf dem Weg hat er das trampende Geschwisterpaar Léa (Léa Seydoux) und Mathieu (Théo Frilet) mitgenommen. Doch von Anfang an liegt Spannung in der Luft bei dieser Fahrgemeinschaft. Als Léa auch noch in einem Einkaufszentrum Jérémie (Pierre Perrier) aufgabelt und er als weiterer Anhalter Platz im Auto findet, wird die Situation noch verzwickter. Macho Jérémie hat ein Auge auf Léa geworfen, während diese genauso wie ihr Bruder ganz offen mit Sam flirten. Doch der gibt sich als einziger ganz verschlossen. Stattdessen finden die anderen heraus, dass der schweigsame Fahrer eine Waffe mit sich herumträgt. Was hat er vor? In Rückblenden wird allmählich sein Beweggrund enthüllt. Seine psychisch kranke Mutter (Nicole Garcia) hat ihm eine Nachricht übermittelt und Sam machte sich auf, um sie nach über 20 Jahren wiederzusehen…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Plein Sud - Auf der Reise nach Süden
Von Björn Helbig
Eine Reise mit unbekanntem Ausgang führt vier unterschiedliche Menschen zusammen. In dieser geradezu archetypischen Konstellation liegen unendliche Möglichkeiten, aber es drohen auch viele Gemeinplätze und träge wiedergekäute Standardsituationen. Der französische Regisseur Sébastien Lifshitz hat diese Fallstricke weitgehend gemieden. Sein im Panorama der 60. Berlinale zu sehendes Roadmovie „Plein Sud“ ist ein intensiver Film, der zwar manchmal etwas unfokussiert ist, aber dafür unglaublich atmosphärisch: sinnlich, erotisch, zuweilen von einer berauschenden Leichtigkeit – gebrochen von Momenten großer Kälte. Sam (Yannick Renier) hat eine Nachricht von seiner Mutter erhalten und sich im Auto auf den Weg nach Süden gemacht. Unterwegs hat er die Tramper Léa (Léa Seydoux) und Mathieu (Théo Frilet) mitgenommen. Die Geschwister haben jeder für sich ein Auge auf ihren schönen, aber schweigsamen