Nein, Quentin Tarantinos „Once Upon A Time... In Hollywood“ heißt in Italien nicht „Operazione Dyn-O-Mite!“, sondern es handelt sich um ein Film-im-Film-Poster, wie auch den Darstellernamen zu entnehmen ist. Schließlich spielt Leonardo DiCaprio jenen am oberen Rand des Posters gelisteten Rick Dalton, der als langjähriger Star einer Western-Serie endlich vom großen Durchbruch auf der großen Leinwand träumt. Und scheinbar nimmt er auf diesem Weg auch ein paar Angebote aus Italien an – wie übrigens ein gewisser Clint Eastwood, der in über 200 Folgen der Western-Serie „Rawhide - Tausend Meilen Staub“ bekannt wurde, für seinen Durchbruch auf der großen Leinwand aber auch erst nach Italien gehen musste.
Mit diesem Poster dürfte Tarantino aber nicht nur auf Eastwoods Karriere verweisen, sondern auch auf den italienischen Actionfilm jener Zeit (Titel wie Fernando Di Leos Meisterwerk „Milano Kaliber 9“ kommen dem Autor dieser Zeilen in den Sinn). Tarantino ist großer Fan der sogenannten Poliziottesco-Filme. Die neben DiCaprios Rick Dalton gelistete Schauspielerin Margaret Lee gibt es übrigens wirklich. Die Britin war Mitte und Ende der 1960er Jahren, also zu jener Zeit, zu der Tarantinos Film spielt, in vielen italienischen Produktionen zu sehen.
Update: Noch 3 Western-Poster
1. Update: Wir haben die Nachricht um ein mittlerweile veröffentlichtes zweites Poster zum Film-im-Film-Western „Uccidimi Subito Ringo, Disse Il Gringo“ („Töte mich sofort Ringo, sagt der Gringo“) ergänzt. Womöglich ist das eine Anspielung auf die Giuliano-Gemma-Filme „Eine Pistole für Ringo“ und „Ringo kommt zurück“. Tarantino ist ein riesiger Fans des 2013 verstorbenen Gemmas, und die beiden Ringo-Filme wurden von ihm auch mehrfach genannt, wenn es um seine Lieblingswestern geht.
2. Update: Und nun gibt es auch noch ein weiteres Western-Poster. Der Titel dieses Films ist „Nebraska Jim“, erneut ist Leonardo DiCaprios Rick Dalton der Star und besonders interessant ist hier der Regisseur. Der 1990 gestorbene Sergio Corbucci ist eine der Filmemacher-Legenden des Italo-Western. Besonders bekannt ist er natürlich für „Django“ sowie „Leichen pflastern seinen Weg“, die beide zu den größten Klassikern des Genres gehören. „Nebraska Joe“ könnte eine Anspielung auf Corbuccis Western „Navajo Joe“ von 1966 (deutsche Titel u. a. „Kopfgeld: Ein Dollar“ und „An seinen Stiefeln klebte Blut“) sein. Tarantino ist ein großer Fan von „Navajo Joe“, der zu seinen Top-10-Lieblingswestern gehört, und empfahl einst, dass man diesen unbedingt vor „Django Unchained“ schauen müsse.
3. Update: Und es gibt das nächste Western-Poster: Leonardo DiCaprios Rick Dalton ist dieses Mal Joe Tanner im Western „Tanner“. Worauf Tarantino damit anspielt? Womöglich auf den Western „Sam Whiskey“ mit Burt Reynolds. Schließlich soll die Figur von Leonardo DiCaprio lose auch auf Reynolds, der selbst auch eine Nebenrolle spielen sollte, dann aber kurz vor Drehbeginn verstarb, basieren.
Update-Ende
Quentin Tarantinos „Once Upon A Time... In Hollywood“ mit unter anderem Brad Pitt, Margot Robbie und Al Pacino in weiteren Rollen feiert am 21. Mai 2019 seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Cannes. Wir sind in Cannes natürlich vor Ort und werden daher bei den weltweit ersten Journalisten sein, die „Once Upon A Time... In Hollywood“ sehen können. Direkt am späten Abend des 21. Mai 2019 erscheint daher dann auch direkt die FILMSTARTS-Kritik. In dieser Woche soll zudem ein weiterer Trailer veröffentlicht werden.
Kinostart ist dann am 15. August 2019.
Der erste Trailer zu Quentin Tarantinos "Once Upon A Time In… Hollywood" mit Brad Pitt und Leonardo DiCaprio