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    "Ich konnte es nicht glauben": In diesem Kriegsfilm machte Clint Eastwood den größten Fehler seiner Karriere
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Clint Eastwood ist berüchtigt für seinen Arbeitseifer und seinen Mangel an Geduld. Ausgerechnet bei seiner erfolgreichsten Regiearbeit wurde ihm das zum Verhängnis...

    Clint Eastwood ist ohne Zweifel eine lebende Hollywood-Legende, die sowohl vor als auch hinter der Kamera riesige Spuren in der Filmgeschichte hinterlassen hat – ob nun als „Dirty Harry“, als Revolverheld in Sergio Leones ikonischer Dollar-Trilogie oder in seiner Funktion als Regisseur von oscarprämierten Werken wie „Erbarmungslos“ und „Million Dollar Baby“.

    Bekannt ist der 93-Jährige, der mit „Juror #2“ gerade seinen mutmaßlich finalen Film fertiggestellt hat, auch für seinen Arbeitsethos: Eastwood ist alles andere als ein Perfektionist – stattdessen setzt er auf ein Höchstmaß an Effizienz und verlangt von seinen Schauspieler*innen selten mehr als einen Take, weil er alles, was über das unbedingt Notwendige hinausgeht, für Zeitverschwendung hält. Auch ein Feuer am Rande des Studios ist für ihn kein Grund, die Dreharbeiten zu unterbrechen.

    Doch einmal hat sich Eastwood mit seinem Arbeitseifer keinen Gefallen getan – und das ausgerechnet bei seiner erfolgreichsten Produktion. Die Rede ist von „American Sniper“, dem umstrittenen Porträt des Navy-Seals-Soldaten Chris Kyle (Bradley Cooper), der als der tödlichste Scharfschütze der amerikanischen Geschichte gilt.

    Der größtenteils im Irakkrieg angesiedelte Film konnte sechs Oscar-Nominierungen einheimsen und weltweit 547,4 Millionen US-Dollar in die Kinokassen spülen – doch für den meisten Gesprächsstoff sorgte neben Eastwoods weitgehend unkritischer Näherung an einen Mann, der sich damit brüstete, für 160 Tötungen verantwortlich zu sein, etwas ganz anderes...

    Für viel unfreiwilliges Gelächter sorgte bei „American Sniper“ nämlich das heute längst legendäre falsche Baby, das viele Zuschauer*innen berechtigterweise vor die Frage stellte, wie es eine nicht einmal besonders realistisch aussehende Puppe tatsächlich in einen ansonsten aufwändig produzierten 60-Millionen-Dollar-Hollywood-Film schaffen konnte.

    Hier seht ihr ein Bild von Bradley Cooper mit dem augenscheinlich künstlichen Baby:

    Warner Bros. / Universal Pictures
    Bradley Cooper (von hinten) und die Babypuppe

    Der Grund dafür ist übrigens ganz simpel: Clint Eastwood fehlte schlicht die Geduld, um auf einen echten Säugling zu warten. Das echte Baby, das in der Szene zu sehen sein sollte, kam mit Fieber zum Drehort, und das Ersatzkind, das für Notfälle bereitstand, tauchte nicht rechtzeitig auf. Anstatt sich auf die zeitraubende Suche nach einer menschlichen Alternative zu machen, zwang Eastwood seinen entgeisterten Star kurzerhand dazu, ein unbewegliches Plastikkind in den Arm zu nehmen.

    „Ich konnte es buchstäblich nicht glauben“, gab Cooper später zu (via The Guardian). „Ich konnte nicht glauben, dass wir mit einem Plastikbaby arbeiten würden. Ich dachte: ‚Das ist verrückt!‘“ Mit dieser Einschätzung sollte der „A Star Is Born“-Macher Recht behalten – und Eastwood dürfte bitter bereut haben, dass er seiner Ungeduld nachgegeben hat, anstatt ein paar Stunden Verzögerung in Kauf zu nehmen...

    Auch ein „Shining“-Star war ziemlich überrascht von Eastwoods Arbeitsweise – und brach bei den Dreharbeiten sogar in Tränen aus. Was der Grund war, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Beim Dreh seines nach eigenen Aussagen besten Films: Clint Eastwood brachte einen "Shining"-Star zum Heulen

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